Jäger beharrlich für Wildpflanzen und Umweltschutz
Wer kennt sie nicht: Maisfelder mit ihren Pflanzen in Reih und Glied, im Sommer ödes Grün ohne fröhliches Summen, im Winter leere Äcker. Weil solche Nutzungsflächen nur die Wildschweine anziehen, aber keine wilde Artenvielfalt fördern, hatten die Jäger in Niedersachsen als anerkannter Naturschutzverband vor sieben Jahren die Idee, Mais durch mehrjährige Wildpflanzen zu ersetzen. Der Vorteil? 1. Genau wie Mais sind diese Wildpflanzenmischungen für die regionale, klimafreundliche Energiegewinnung einsetzbar. 2. Anders als Mais sind die Wildpflanzen gut für Bienen und andere Insekten. 3. Auch die Wildpflanzen werden geerntet; anders als Mais treiben sie jedoch schnell wieder aus und wachsen nach. Wildpflanzenfelder bieten damit auch im Winter und zeitigen Frühjahr Nahrung und Deckung für viele heimische Wildtiere. 4. Die Wildpflanzenmischungen binden zudem ganzjährig Stickstoff und Nitrate und tragen dadurch nachhaltig zum Gewässerschutz bei. 5. Wer im Tourismusland Ammerland mit Rad, Wanderschuhen oder Wohnmobil unterwegs ist, erfreut sich an der farbenfrohen Vielfalt und hört das lustige Summen und Singen der Insekten und Vögel über den Feldern.
Der Hegering Wiefelstede hilft bei der Antragstellung
Weil die mehrjährigen Wildpflanzenäcker im Vergleich zu Mais aber weniger Ertrag für die Landwirte und die Energieerzeuger bedeuten, haben sich die Jäger, maßgeblich die beiden Emsländer Josef Schrör und Johann Högemann, von Anfang an für eine finanzielle Förderung des Wildpflanzenanbaus im Interesse von Artenvielfalt, Gewässerschutz und Landschaftspflege eingesetzt. Ein entscheidender Faktor bei der erfolgreichen Werbung um Förderung war dabei der Besuch von Umweltminister Olaf Lies auf einer Modellfläche des Hegerings Wiefelstede im Juli 2020. Danach ging alles ganz schnell. Nun fördert das Land den mehrjährigen Wildpflanzenanbau mit 500 Euro pro Hektar. Wer sich als Landwirt oder Energieerzeuger über die genauen Konditionen informieren will, findet im Hegering Wiefelstede die richtigen Ansprechpartner. Wilfried Helmsen, Michael Wilkens und Hegeringleiter Michael Sander (alle erreichbar unter: biagen@gmx.de) helfen mit ihrer langjährigen Erfahrung auf den Projektflächen in Mollberg und Heidkamp praxisnah bei der Antragsstellung. Sie beraten auch bei der Auswahl der Saatgutkomponenten und bieten pflanzenbauliche Begleitung. Vor allem aber freuen sich die Wiefelsteder Jäger mit allen, denen Artenvielfalt, Gewässerreinheit und Klimaschutz am Herzen liegen: Wildpflanzenäcker machen unsere schöne Gemeinde Wiefelstede noch bunter, noch vielfältiger, noch umweltfreundlicher.