„Jedes Jahr fallen unzählige Wildtiere dem Mähtod zum Opfer. Die Bewirtschafter der Flächen wollen das so gut es geht verhindern“, sagt Knut Hoppe, Vorsitzender der Jagdgenossenschaft Eversten Moor. Innerhalb eines kurzen Zeitraums werden deshalb die betreffenden Flächen nach Wildtieren abgesucht werden. Dafür werden die zuständigen Jäger informiert, die in freiwilligen Einsätzen die Sucharbeit leisten. Mittlerweile hat sich dafür der Einsatz von Drohnen mit Wärmebildtechnik etabliert. Dabei werden die zu mähenden Flächen durch Freiwillige und Jäger mit Drohnentechnik abgesucht. Insbesondere fluchtunfähige Rehkitze, Junghasen und Gelege werden so gesichert. „Mit dieser Maßnahme wird das Risiko des Mähtodes erheblich reduziert“, sagt Maren Boltes. Ihre Schwester Tanja, beide Landwirtinnen im Eversten Moor, ergänzt: „Da die Suche zeitnah vor der Mahd stattfindet, können wir sehr flexibel unsere Flächen bewirtschaften.“ Die Jagdgenossenschaft Nr. 6 Eversten hat nun durch Eigenmittel und die Unterstützung von Sponsoren eine solche Drohne beschafft und stellt sie ihren Mitgliedern und zuständigen Jägern für die Sucharbeit zur Verfügung.
Die Jägerschaft der Stadt, die hier ebenfalls aktiv ist, und die GVO Versicherung haben durch Zuschüsse die Anschaffung ermöglicht. „Den größten finanziellen Anteil trägt allerdings die Bingo-Stiftung, die durch ihre Arbeit viele nachhaltige Naturschutzprojekte unterstützt. Darüber bin ich sehr froh“, sagt Tim Kuhlmann, ebenfalls Landwirt im Eversten Moor. Das Absuchen von Mähflächen wird aber auch weiterhin mit Jagdgebrauchshunden erledigt, weil die Wetterlage es manchmal unmöglich macht, die Drohnentechnik einzusetzen. „Als anerkannter Naturschutzverband unterstützen wir dieses Projekt mit ganzem Herzen, weil es eine Kernaufgabe der Jägerschaft ist, die Hege und Pflege von Wildtieren zu begleiten“, teilt Gabriele Wenzel mit, die Vorsitzende der Jägerschaft der Stadt Oldenburg.
Mittwoch, 26. April 2023
NORDWEST-ZEITUNG, NR. 98, Text: Karsten Röhr, Bild: Rohlfes/DJV