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Aujeszkysche Krankheit

Wie Konrad Macke (Mitglied in der Jägerschaft Gandersheim / Altes Amt) mitgeteilt hat, hat  Frau Dr. Göbel vom Veterinäramt Landkreis Northeim bestätigt, dass es im Jahr 2024 bereits drei nachgewiesene Fälle der Aujeszkysche Krankheit gab, einer davon im Bereich Gandersheim.

Aujeszkysche Krankheit  Stand: 09.10.2023

Beschreibung

Die Aujeszkysche Krankheit (AK) ist eine weltweit verbreitete, virusbedingte und hochansteckende Allgemeinerkrankung vieler Säugetierarten, wobei das Schwein der Hauptwirt ist. Nur Primaten und Pferdeartige gelten als resistent, der Mensch ist nicht betroffen. Es handelt sich um eine anzeigepflichtige Tierseuche, bereits der Verdacht ist beim zuständigen Veterinäramt anzuzeigen.

Im Vergleich zu anderen Herpesviren weist der Erreger eine hohe Überlebensfähigkeit in der Umwelt auf. So wird die Infektiosität durch die Fleischreifung nicht zerstört und in gepökeltem Fleisch bleibt das Virus bis zu 20 Tage infektiös. Auch in Urin, Mist und Boden überlebt der Erreger für einige Zeit.

Der Erreger kann durch Kontakt mit infizierten Schweinen oder mit kontaminierten Gegenständen sowie durch Lebensmittel in Schweinebestände gelangen. Infizierte Wildschweine sowie Teile dieser Tiere stellen ebenfalls eine Infektionsgefahr dar. Bei Hunden und Katzen verläuft die Infektion mit dem AK-Virus immer tödlich. Daher sollte der Kontakt zu Wildschweinen und die Verfütterung von rohem Fleisch oder rohen Innereien von (Wild-) Schweinen vermieden werden.

Durch strikte nationale Bekämpfungsmaßnahmen konnte die AK in Deutschland bei Hausschweinen getilgt werden. Seit 2003 gilt Deutschland als AK-frei. Allerdings treten seit einigen Jahren in Deutschland immer wieder Fälle von AK bei Wildschweinen auf.

Symptome

Schweine: Die Krankheitssymptome bei Schweinen unterscheiden sich je nach Altersgruppe. Stark krankmachende (virulente) Stämme können auch bei erwachsenen Tieren schwere Krankheitssymptome verursachen.

Junge Saugferkel: Allgemeine Krankheitserscheinungen mit Fieber, Lähmungserscheinungen, Zittern, und hoher Sterblichkeit.

Ferkel: Allgemeine Krankheitserscheinungen mit Fieber und Atemwegserkrankung.

Erwachsene Schweine: Meist milde respiratorische Erscheinungen mit anschließender Genesung (stumme Durchseuchung). Zum Teil schwere Lungenentzündungen durch Sekundärinfektionen

Sauen: Fruchttod und Aborte kommen vor.

Andere Tierarten: Das charakteristischste Symptom ist der akute Juckreiz. Die Krankheit kann Tollwut-ähnlich verlaufen. Die Infektion führt innerhalb weniger Stunden bis Tage zum Tod.

Diagnose

Nach einer Verdachtsdiagnose durch den Tierarzt kann der Erregernachweis aus Blut oder Gewebeproben oder der Antikörpernachweis aus Blutproben durchgeführt werden. Bevor Deutschland AK-frei wurde, kamen markierte Impfstoffe zum Einsatz. Aus diesem Grund können sehr alte Tiere oder Tiere aus dem Ausland Impfantikörper im Blut haben. Diese können mit besonderen Untersuchungsmethoden von einer echten Infektion unterschieden werden.

Behandlung/Bekämpfung

Impfungen gegen die Aujeszkysche Krankheit sowie Heilversuche sind verboten. Kommt es zu einem Ausbruch, so werden mindestens die seuchenkranken und seuchenverdächtigen Schweine getötet. Bei Verdacht auf AK ist sofort das zuständige Veterinäramt zu informieren.

Vorbeugen

Deutschland gilt als frei von der Aujeszkysche Krankheit. Zur Aufrechterhaltung dieses Statuses müssen die Schweinebestände stichprobenartig über Blutproben auf diese Krankheit untersucht werden (Monitoring).

Bisher kam es noch nicht zu einer Einschleppung des Wildschweine AK-Virus in unsere Hausschweinebestände. Jeglicher direkte und indirekte Kontakt zwischen Haus- und Wildschweinen muss vermieden werden, um diese weiterhin zu verhindern. Dieses sollten insbesondere Jäger, die selbst Schweine halten oder Kontakt zu Hausschweinen haben, berücksichtigen. Teile von Wildschweinen sollten nicht roh an Hunde verfüttert werden